Das Kosterareal aldersbach

Der weitgehend erhaltene Klosterkomplex ist größtenteils im 17. und 18. Jahrhundert entstanden und im Stil des Spätbarocks gestaltet. Den Ausbau des Klosters trieben folgende Äbte entscheidend voran: Michael Kirchberger (Amtszeit 1612 bis 1635) ließ 1619 das Chorhaus erbauen. Unter Engelbert Fischer (1683 bis 1705) wurde das östliche Konventgebäude errichtet. Theobald I. Grad (1705 bis 1734) wirkte als Bauherr der Kirche und Auftraggeber der Brüder Asam. Theobald II. Reitwinkler (1745 bis 1779) ließ die Kirchenfassade erneuern sowie die Repräsentationsräume und die Bibliothek mit Fresken und Stuck ausstatten.

Die für zisterziensische Klosteranlagen typische Portenkirche befindet sich am Eingangstor. Hier wurde für die Ortsbevölkerung, die keinen Zutritt zur Klosterkirche hatte, die heilige Messe gelesen. Die St. Dionysius Areopagita geweihte Kirche bestand seit dem 13. Jahrhundert und wurde 1767 neu errichtet.  Das Deckenfresko der Rokoko-Kirche ist ein Hauptwerk des Augsburgers Matthäus Günther und zeigt die Sieben Schmerzen Mariens. Matthäus Günther (1705 bis 1788) war ein Schüler von Cosmas Damian Asam und hatte als einer der bedeutendsten Kirchenmaler seiner Zeit bereits 1760 das Deckenfresko der Klosterbibliothek geschaffen. Die Vertreter der geistlichen und weltlichen Wissenschaften aus den Bereichen der Freien Künste, Theologie und Mystik sowie der modernen Naturwissenschaft stehen sich hier gegenüber – mit einer Dreifaltigkeits-Darstellung im Zentrum.

Förderkreis Kloster Aldersbach: Initiative zur umfangreichen Sanierung

Im Westflügel des Klostergebäudes befinden sich zwei repräsentative Speisezimmer des Konvents. Die Reliefbilder dieser Räume wurden um 1750 von einem Mitglied der Familie Modler gefertigt. Die Fresken im Fürstensaal zeigen Szenen aus dem Leben des König Salomon. Sie werden dem Vilshofener Maler Andreas Math zugeschrieben und sind vor 1737 entstanden.   Die Säkularisation im Jahr 1803 mit der Verstaatlichung des Klosterbesitzes brachte auch für Aldersbach große Veränderungen mit sich. Die Klosterkirche sollte zunächst abgerissen werden, wurde dann jedoch zur Pfarrkirche ernannt. Aus dem Inventar kamen Beichtstühle, Glocken und die Orgel in die Kirche von Vilshofen, weiteres wurde versteigert. 1812 kaufte Johann Adam von Aretin die Klostergebäude, Ländereien und die Brauerei.   Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Räume als Kriegsgefangenen- und Flüchtlingslager. Erst auf Initiative des „Förderkreises Kloster Aldersbach“ wurden seit 1983 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und 1987 eine Bildungsstätte im Klostergebäude eröffnet. Den Besuchern stehen Veranstaltungsräume und Gästezimmer im  Restaurant-Hotel "das asam" sowie das Bräustüberl der Brauerei Aldersbach zur Verfügung.

Rathaus im ehemaligen Klosterseminar

Im ehemaligen Klosterseminar von 1767 ist heute das Rathaus untergebracht. Das Klosterspital wird als Kindergarten genutzt und die einstige Prälatur, das Amtsgebäude des Klosters, dient als repräsentatives Pfarrhaus. Das Brauereigebäude aus dem 17. Jahrhundert wird seit 300 Jahren genutzt. Im Alten Sudhaus und den angrenzenden Räumen war 2016 die Bayerische Landesausstellung „Bier in Bayern“ zu sehen. Im heutigen BRÄUSEUM gibt es dort zwei neue Ausstellungen zu besichtigen!

Eigentümer auf dem alten Klosterareal sind heute die Gemeinde Aldersbach, der Förderkreis Kloster Aldersbach und die Katholische Pfarrkirchenstiftung (Nordflügel). Das kunsthistorisch so bedeutende Kloster Aldersbach wurde zu einem kulturtouristischen Glanzpunkt im Passauer Land.   Das einzigartige Ensemble aus Asamkirche, spätbarockem Klosterareal mit historischen Brauereigebäuden – und dem Bräustüberl – führte dazu, dass Aldersbach den Zuschlag für die Landesausstellung 2016 „Bier in Bayern – 500 Jahre Reinheitsgebot“ bekam.