Landesausstellung 2016 in Aldersbach: Bier in Bayern – 500 Jahre Reinheitsgebot

Die Bayerische Landesausstellung Bier in Bayern fand vom 29. April 2016 bis 30. Oktober 2016 im Aldersbach statt. Nach Angaben des Hauses der Bayerischen Geschichte war es die erfolgreichste bayerische Landesausstellung seit 2012 mit insgesamt 230.000 Besuchern. Eröffnet wurde die Ausstellung durch Ministerpräsident Horst Seehofer. Der Klosterort Aldersbach mit der Kombination von Bier und Barock in Gestalt von Brauerei, Kloster und Kirche hatte sich im Rennen um den Austragungsort der Bayerischen Landesausstellung 2016 „Bier in Bayern“ durchgesetzt. Die Jury für den Standortwettbewerb sprach sich einstimmig für die niederbayerische Gemeinde westlich von Passau aus. Aldersbach erfüllte alle Kriterien des Anforderungskatalogs mit Bestnoten. Im ehemaligen Klosterkomplex befinden sich neben der modernen Brauerei der Freiherren von Aretin Teile der historischen Brauerei mit beeindruckender Malzdarre und Schrotmühle, außerdem eine typisch bayerische Gastronomie, die sich trotz ihrer 700 Sitzplätze bescheiden „Bräustüberl“ nennt, mit Festsaal und Bühne, die niederbayerische Kabarettisten und Musiker während der Landesausstellung bespielt haben. Anlass für die Ausstellung zum Thema Bier war der 500. Jahrestag des Erlasses des bayerischen Reinheitsgebots. Eine Vielzahl von Exponaten zeigten die Kulturgeschichte des bayerischen „Nahrungsmittels“, darunter die Bier- und Wirtshauskultur, die verschiedenen Biersorten, Bierfeste, Revolten bei Bierpreiserhöhungen sowie historische Braugeräte. Speziell für die Ausstellung wurden extra zwei Biere in Zusammenarbeit von zwölf bayerischen Klosterbrauereien nach alter Tradition gebraut: Ein Pfortenbier (früher für Bedienstete und Besucher) und ein Konventbier (früher für die Mönche und wichtige Gäste). Im Rahmen der Landesausstellung konnten auch der historische und der moderne Teil der Brauerei Aldersbach besichtigt werden. Im ehemaligen Kloster Aldersbach konnte man im Rahmen der Landesausstellung in den Räumen der alten Brauerei den historischen Brauprozess anhand der noch vorhandenen Einrichtungen wie Darre, "Sau", Sudpfanne und Schrotmühle und die Brauarbeit früherer Zeiten erleben. Die Entwicklungen im Brauwesen und die neuesten Trends wurden ebenso vorgestellt wie der Wandel im Produktionsprozess, bahnbrechende technische Innovationen, Pionierunternehmer, das "Brauereisterben" insbesondere seit dem Ersten Weltkrieg, gängige und ungewöhnliche Werbemittel oder auch neue "Berufe" wie der Biersommelier. Alltagsgegenstände, technische Exponate und Modelle, kulturgeschichtliche Objekte, Kunstwerke sowie Aktiv-, Tast- und Riechstationen sprachen die Sinne an und luden Kinder und Erwachsene ein, in die aufregende Biergeschichte Bayerns einzutauchen. Für die Ausstellung wurde der Audioguide auf Bairisch vom Kabarettisten Hannes Ringlstetter gesprochen; von der Kabarettistin Luise Kinseher wurden in der Rolle als bayerischer Kellnerin aus der Zeit um 1900 vier Filmsequenzen eingespielt. Im Begleitprogramm der Ausstellung trat eine Vielzahl bayerischer Musiker und Kabarettisten auf. Für Konzeption, Recherche und Durchführung wurde das Haus der Bayerischen Geschichte zusammen mit der Brauerei Aldersbach vom Bayerischen Brauerbund und dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband mit der Goldenen BierIdee 2016 geehrt.

Bayerische Landesausstellung 2016 „Bier in Bayern“ - Haus der Bayerischen Geschichte